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Aynur ausgebuht, weil sie auf Kurdisch sang

Seit Hunderten von Jahren scheint sich in den Bergen und Ebenen des ehemaligen Kurdistan, dessen geschätztes Territorium sich heute auf die Türkei, Iran, Irak und Syrien erstreckt, nicht viel verändert zu haben. Die Kurden haben noch immer keinen international anerkannten Staat, und in der Türkei fühlen sie sich nach wie vor kulturell, politisch und religiös unterdrückt, obgleich sich ihre Situation gebessert hat, seit 1990 das Verbot, die Muttersprache zu sprechen und zu lernen, aufgehoben wurde.

Dennoch musste die Sängerin Aynur Mitte dieses Monats erleben, wie sie bei einem Konzert auf dem Jazzfest in Istanbul ausgebuht wurde - weil einen Tag zuvor bei einem Gefecht mit kurdischen PKK-Kämpfern 13 türkische Soldaten umgekommen waren. «Sing türkisch!!», hatten einige Fans gebrüllt. «Das Blut der Märtyrer ist noch nicht getrocknet», berichtete die «Süddeutsche Zeitung».

Was hatte Aynur damit zu tun? Ihre einzige «Schuld» hatte darin bestanden, dass sie in ihrer kurdischen Muttersprache gesungen hatte. «Ich habe Angst, Traurigkeit und Demütigung gespürt», erzählt sie. «Wenn diese Leute tatsächlich leiden, wie kann ich ihnen vermitteln, dass ich ihren Schmerz teile? Meine Lieder drücken aus, dass ich eine Frau bin und Kriege, Lügen, Scheinheiligkeit, Respektlosigkeit und Gewalt hasse. Natürlich nehme ich so etwas nicht persönlich, es ist vielmehr ein ungelöstes Problem unserer Gesellschaft, das immer noch Schmerz und Tod verursacht. Ein fortwährendes Thema in der Türkei», sagt die Sängerin.

Weiterlesen unter http://www.welt.de/print/wams/vermischtes/article13517630/Geschichten-a…

Hier sehen Sie Ausschnitte, in denen Aynur ausgebuht wird:

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