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Massaker im Grenzgebiet

Bei einem türkischen Luftangriff wurden in der Nacht zum Donnerstag in der Provinz Sirnak mindestens 35 kurdische Zivilisten getötet. 24 Tote gehören einer einzigen Familie an. Die meisten der Getöteten sind Kinder und Jugendliche. Die Armee hatte eine Gruppe von Schmugglern möglicherweise für Guerillakämpfer der Arbeiterpartei Kurdistans PKK gehalten.

Der Luftangriff habe PKK-Stellungen in der nordirakischen Region Sinat-Haftanin gegolten, Zivilisten lebten dort keine, heißt es in einer Erklärung der Armee vom Donnerstag. Der Generalstab kündigte eine Untersuchung an. »Es gab das Gerücht, daß die PKK diese Region durchqueren werde«, begründete dagegen ein namentlich nicht genannter Vertreter der Sicherheitskräfte gegenüber der regierungsnahen Zeitung Today’s Zaman den Angriff.

Unbemannte Aufklärungsdrohnen und Wärmebildkameras hatten eine größere Gruppe von Menschen beim Überqueren der Grenze entdeckt. Daraufhin flogen F-16-Kampfflugzeuge den Angriff nahe dem Dorf Ortasu (kurdisch: Roboski) im Kreis Uludere. »Wir konnten nicht wissen, ob es sich um PKK-Mitglieder oder Schmuggler handelte«, so der Sprecher.

In der türkisch-irakisch-iranischen Grenzregion leben viele Dörfer vom Schmuggel. Mit Maultieren werden Zucker, Benzin und Zigaretten über schwer zugängliche Bergpfade in die Türkei gebracht.

Die bislang von Bauern mit Traktoren aus den verschneiten Bergen geborgenen 35 Leichen sind so schwer verbrannt, daß eine Identifizierung kaum möglich ist. Während die Tageszeitung Hürriyet Daily News unter Berufung auf Dorfbewohner meldet, explodierende Benzinkanister hätten zu den Verbrennungen geführt, gibt es Hinweise auf einen Einsatz chemischer Waffen.

Hier weiterlesen: http://www.jungewelt.de/2011/12-30/045.php?sstr=t%FCrkei

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